Bautagebuch vom 19. Oktober 2022

Der Planungsentwurf wurde im Frühjahr (März/April) beendet.

In den letzten vier Monaten haben wir, die AG Kirche, intensiv an der Ausführungsplanung der einzelnen Gewerke sowie an der Vorbereitung der Vergabe der Bauaufträge gearbeitet. Dazu gehörten nahezu wöchentliche Abstimmungsrunden mit dem Architekten, den Fachplanungsbüros und regelmäßige Abstimmungen mit dem Kirchenkreis, dem Denkmalschutz der FHH sowie demjenigen des Kirchenkreises. Ebenso haben wir den KGR regelmäßig informiert. Auf diese Weise sind alle am Verfahren beteiligte und zustimmungspflichtige Gremien und Personen eingebunden. Über drei Viertel der geplanten Arbeiten und Kosten müssen für dringend notwendige Sanierungen aufgewandt werden.

Die Ausschreibungstexte der Hauptgewerke sind bis auf Details fertig und deren Ausschreibung oder Anfragen an Firmen nach einer Bereitschaft zur Angebotsabgabe sind in den letzten beiden Monaten erfolgt. Wir haben bis zum 06.10.2022 versucht mit der Ausschreibung bzw. mit Anfragen an Firmen uns schnell einen Überblick über die Baupreisentwicklung zu verschaffen bevor wir Aufträge vergeben. Dies ist uns bis zum obigen Termin nicht gelungen. Nach erstem Überblick sind die Preisspannen sehr hoch, so dass wir sehr wahrscheinlich keine zuverlässige Kostenübersicht erhalten werden, mit der wir gewährleisten können, dass unser Kostenrahmen nicht überschritten wird. Deshalb haben wir den Baubeginn auf den 01.02.2022 verschoben.

Bis zum 19.10.2022 (Submissionstermin) sind ca. 80 % der Hauptgewerke eingegangen, die in den folgenden beiden Wochen ausgewertet werden.

Was haben wir im letzten Jahr im Einzelnen geplant und bearbeitet?

Zu den bisherigen Arbeiten der AG Kirche gehören die Abstimmungen und Bearbeitung bis ins Detail der folgenden Arbeiten:

  1. Die Bauvorbereitungen der Gemeinde,
  2. die bautechnischen und die architektonischen Planungen,
  3. die Finanzplanung und die Einwerbung von Fördermitteln und
  4. die Öffentlichkeitsarbeit.

 

  1. Bauvorbereitungen von Seiten der Gemeinde:

Vor Baubeginn muss die Kirche leer sein. Diese Aufgabe befindet sich in der Planung und einiges ist bereits umgesetzt. Dank der fleißigen Musiker wurden die Noten bereits in das Gemeindehaus geräumt. Die Bänke sollen im Januar 2023 ausgeräumt und durch eine Transportfirma der Firma Darboven in die Lagerräume der Bundeswehr transportiert werden. Beides ist für unsere Gemeinde kostenlos. Herzlichen Dank an Herrn Darboven sowie an die Bundeswehr!

  1. Die bautechnischen Planungen, die vom Architekturbüro Rowold zusammen mit den Fachbüros erarbeitet wurden und werden, umfassen:
  • Die Einhausung der Orgel, die als erste Maßnahme erfolgt, wird von der Orgelbaufirma hergestellt, die die Orgel seinerzeit hergestellt hat.
  • Ein eigens hergestellter Notenraum auf die Orgelempore soll die Noten nach der Sanierung aufnehmen.
  • Die Turmsanierung beinhaltet im Wesentlichen die Risssanierung, die Stabilisierung des gerissenen Mauerwerks durch einen Ringbalken sowie die Verstärkung der Lastabfangung durch einen Stahlfachwerkträger über dem Altarraum.
  • Die Sanierung des Außenmauerwerks und der Sparrenköpfe des Daches
  • Die Sanierung der Haustechnik umfasst
    • Elektrotechnische Anlagen
      • Stromversorgung
      • Beleuchtung
      • Medientechnik
    • Heiztechnische Anlagen
      • Die Fußboden wird gedämmt und die alten Heizkörper werden durch eine Fußbodenheizung ersetzt, unterstützt von im Boden versenkten Bodenkonvektoren, die jeweils unter den Fenstern eingebaut werden.
      • Da eine Pelletheizung speziell für Kirchräume nicht gefördert wird und zudem die Preise für Pellets, aber auch diejenigen für Gas weiter steigen, belassen wir zunächst die Ölheizung als Heizquelle.
      • Es ist angedacht, die Beheizung der Gebäude Kirche, Pastorate sowie Gemeindehaus und Kita gemeinsam zu überplanen und auf den klimatechnisch neusten Stand zu bringen – ggfs. mit einer zentralen Heizquelle, die möglichst nachhaltig ohne fossile Brennstoffe betrieben werden soll. Dies ist jedoch ein späteres Projekt und kann nicht von AG Kirche im Rahmen des Kirchenprojekts geleistet werden.
  • Wasserversorgung und Abwasser
    • Waschbecken Sakristei
    • Toilettenerneuerung
  • Einbau einer Pantry für den Kirchen-Kaffee
  • Putzarbeiten und Malerarbeiten

Wiederherstellung des vorhandenen teilweise stark gerissenen und durch die geplanten Installationsarbeiten weiter geschädigten Münchner Rauhputzes. Danach wird der Putz mit einer Kalkschlämme gestrichen, damit keine Feuchtigkeitsschäden auftreten können.

  • Boden
    • Der Boden im Kirchraum, im Altar und bis zum östlichen Eingang außer dem Bereich unter der Empore wird erneuert. Hier soll der Boden erhalten bleiben, da es sich architektonisch und vom Material her um einen wertvollen Belag handelt.
      • Erneuerung des gesamten Unterbaus
      • Einbau einer Fußbodendämmung
      • Einbau der Fußbodenheizung
      • Der Boden soll mit hellen Terrazzofließen belegt werden, wobei der historische zentrale Bankblock farblich wiedererkennbar sein soll.
  • Altarraum und Wechsel des Haupteinganges
    • Die jetzt verglasten Fensteröffnungen werden teilweise nördlich als Rundbogenöffnungen wiederhergestellt, sodass von dort oben wieder gesungen oder musiziert werden kann. Altar, Lesepult und Kanzel sollen leicht und beweglich hergestellt werden, so dass der Raum flexibel, z. B., für den Chor genutzt werden kann.
    • Dazu gehört auch die Öffnung der ehemaligen Taufnische, womit der Altarraum erweitert wird.
    • Mit der Öffnung des Altarraumes nach Süden wird eine Sichtbeziehung zur Verlängerung des südlichen Arkadenganges hergestellt, der zum künftigen Haupteingang führt. In diese Sichtachse wird eine bronzene Kerzenopferwand an der Stelle der jetzigen Holzlamellentüren eingebaut.
  • Prinzipalien

Die bisherigen Prinzipalien sollen nicht wiederverwendet werden und die neuen befinden sich z. Z. noch in der Planung. Sie sollen nicht fest eingebaut werden, damit sie für große Veranstaltungen verschoben werden können. Das Konzept und die Gesaltung der neuen Prinzipalien wird in den nächsten Monaten vorgestellt werden.

  • Bänke
    • 50 % der bauzeitlichen Bänke werden wiederverwendet und durch neue Stühle ergänzt, damit die maximale Besucherzahl auch weiterhin einen Platz findet.
    • Die verbleibenden Bänke werden so gestaltet, dass sie selbst stehen können. Die bisherigen Bänke sind ja am Boden angeschraubt.
    • Die Bänke werden auf Längen von jeweils drei Meter gekürzt, so dass sie flexibel bewegt werden können. Dies vereinfacht die Durchführung von diversen Veranstaltungen, Gottesdiensten und Musikaufführungen.
    • Die Farbabstimmung zwischen neuem Boden und den Bänken mit dem Architekten sowie dem Denkmalschutz und dem Kirchenkreis sind weitestgehend abgeschlossen. Die Bänke werden hell gestrichen und die Buchablage dunkler abgesetzt.
  • Außenbereich
    • Der Außenbereich wird nur wenig verändert. Der bisher im östlichen Eingang befindliche Steinaltar wir vor den Turm gesetzt, damit wir dort wie bisher auch vermehrt Außengottesdienste unter der Buche feiern können.
    • An den Wegen sollen Gedenksteine für die Förder*innen angebracht werden.
    • Die Wegbeziehung zum Gemeindehaus wird geringfügig aber so angepasst werden, dass ein besserer Bezug zum Gemeindehaus sichtbar wird.
  1. Finanzplanung und das Erwerben von Fördermitteln

Begleitend zur Planung wurde laufend die Finanzierung geprüft und angepasst.

Wir haben uns intensiv neben den Privatspendern auch um Fördergelder bemüht. Bisher wurden zusammen max. 170.000 € Fördergelder genehmigt von

  • Deutsche Stiftung Denkmalschutz
  • Stiftung Denkmalpflege Hamburg,
  • Friede-Springer-Stiftung und
  • der Hermann-Reemtsma-Stiftung (abhängig von unserem privaten Spendenaufkommen).

In Aussicht gestellt wurden auch Fördergelder

  • der Kulturbehörde – Amt für Denkmalschutz der FHH.

Darüber hinaus hat unser Kirchenkreis max. 357.100 € abhängig von Drittmitteln, Fördergeldern und Spenden zugesagt.

Zur Absicherung von noch möglichen fehlenden Mitteln hat der KGR die Aufnahme eines Darlehens von 200.000 € zu vor einigen Monaten noch günstigen Zinsen beschlossen. Zusammen mit den Eigenleistungen aus den Baurücklagen der Gemeinde von 663.000 € und weiteren Spenden ist die Finanzierung der Hauptsanierungsarbeiten mit dem heutigen Kostenstand gewährleistet. Auf mögliche überhöhte Baukosten, die wir nicht eingeplant haben, werden wir sehr flexibel mit der Anpassung des Auftragsvolumens bei der Vergabe reagieren.

  1. Öffentlichkeitsarbeit

Wir haben bisher für unseren Kirchbau geworben

  • in unserem Gemeindebrief und unserer Web-site,
  • in der Rissener Rundschau,
  • am Tag des offenen Denkmals mit einem Katalogbeitrag der Stiftung Denkmalpflege Hamburg,
  • mit einer Veröffentlichung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.

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